Inflation, was tun?
Wenn sich die Preise „aufblähen“
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Dass zurzeit alles deutlich teurer wird, merken wir unter anderem beim Besuch im Supermarkt. Ein Päckchen Butter kostet im Durchschnitt drei Euro und der Döner ist in kürzester Zeit vielfach sogar von vier auf sechs Euro gestiegen. Aber woran liegt das? Die Gründe hierfür sind komplex, hängen aber maßgeblich mit der Corona-Pandemie, dem Ukrainekrieg und der Geldpolitik der Zentralbanken zusammen.
Die Corona-Pandemie führte dazu, dass fast die ganze Welt von heute auf morgen in den Lockdown ging und viele Produktionsanlagen im Laufe der letzten zwei Jahre immer wieder die Arbeit niederlegen mussten. Das Resultat war, dass viele Güter auf dem Weltmarkt zur Mangelware wurden. Die vielen Lockdowns unterbrachen außerdem Lieferketten, die sich über die ganze Erdkugel erstrecken. Plötzlich konnten Autoteile, die von Zulieferern in China produziert wurden, nicht mehr nach Deutschland geschifft werden. Zu allem Unglück blieb dann auch noch ein Containerschiff im Suezkanal stecken, und eine der wichtigsten Handelsrouten der Welt war für eine Woche blockiert, was einen riesigen Stau im Welthandel verursachte.
Als Russland die Ukraine angriff, befand sich der Welthandel also bereits in einer schwierigen Lage. Als Folge des Krieges, verhängten die USA und Europa Sanktionen gegenüber Russland, einem der größten Energielieferanten der Welt. Dies führte dazu, dass die Preise für Öl und Gas rapide stiegen. Die Ukraine ist außerdem einer der größten Weizen- und Ölsamenproduzenten. Diese Waren konnten aufgrund der See- und Landblockaden nun aber nicht mehr das Land verlassen, weshalb auch Getreide zu einem Mangelprodukt geworden ist.
Die Zentralbanken haben die privaten Kreditinstitute mit billigem Geld versorgt, um die Wirtschaft während der Pandemie wieder anzukurbeln. Es ist also viel Geld vorhanden, gleichzeitig gibt es aber nicht genügend Güter, um die Nachfrage zu bedienen. Die Folge ist, dass Anbieter mehr Geld für ihre Produkte verlangen. Zum einen haben sie selbst höhere Kosten (beispielsweise durch die gestiegenen Energiepreise), zum anderen erlaubt es ihnen die derzeitige Weltmarktlage, mehr zu verlangen. Diese Faktoren führen dazu, dass die Preise steigen und das Geld an Wert verliert. Man bekommt für die gleiche Geldsumme heute weniger Ware wie noch vor einem Monat.
Die Inflation bewegt sich aber nicht komplett frei. Es gibt Institutionen, die sich damit beschäftigen, dass die Inflation ein gesundes Maß beträgt und unser Wirtschaftssystem weiter funktioniert. In Europa ist die Europäische Zentralbank (EZB) dafür hauptverantwortlich. Da die aktuelle Inflationsrate und der Trend weit über dem jährlichen Ziel der EZB von 2 Prozent liegen, hat die EZB kürzlich beschlossen der Inflation aktiver entgegenzuwirken, indem sie den Leitzins erhöhen wird. Das bedeutet, dass die Zinsen für Kredite steigen. Das Ziel ist es, die Nachfrage und Kauflust zu drücken, da ein höherer Zinssatz zur Folge hat, dass sich weniger Menschen einen Kredit leisten können und eher darauf verzichten. Viele Finanzexpert*innen befürchten jedoch, dass diese Maßnahme nicht ausreicht beziehungsweise zu spät kommt. Andere wiederum meinen, dass damit die Gefahr einer Rezession (= Rückgang der Wirtschaftstätigkeit) steigt, oder dies sogar in einer Eurokrise mündet, da viele Staaten aufgrund der hohen Zinsen nicht mehr in der Lage sein werden, ihre Schulden zu bezahlen.
Einer Inflation kann man als Verbraucher*in nicht ausweichen. Für die täglich anfallenden Kosten in Haushalt, Familie & Co. bleibt aber die Möglichkeit, Preise zu vergleichen, auf alternative Produkte umzusteigen und sparsamer mit Ressourcen umzugehen. Da Kinder die Diskussionen und Preisentwicklungen miterleben, ist es wichtig mit ihnen darüber zu sprechen und Verständnis zu schaffen, denn die aktuelle Inflation und deren Folgen werden uns höchstwahrscheinlich noch länger beschäftigen.
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